Schon wieder so ein OBD-Stecker im Test: Der neue TomTom Curver. Er ist sozusagen die Basisausstattung eines OBD-Steckers für Endanwender, liefert aber viele genaue Werte und kostet einmalig nur 75 Euro. Die Einschränkung: Er hat keine Verbindung zum Mobilfunknetz und verbindet sich per Bluetooth mit dem Smartphone und der Curfer-App.
Vor kurzem haben wir das o2 Car Connection Kit getestet. Hierbei handelte es sich um sehr ähnliches System, allerdings mit deutlich höheren, monatlichen Kosten, denn o2 Car Connection ist permanent über einen eingebaute SIM-Karte online. Das Problem beim Car Connection Kit war, dass selbst mit unserem super-Standard Auto Audi A3 aus 2010 nicht alle Funktionen verfügbar waren (z.B. keine Tankstandsanzeige und Fehlen anderer Werte) und letztendlich wenig Interessantes angezeigt wurde.
Simple und günstige Kombi: OBD Stecker mit BT-Verbindung zum Smartphone
Der TomTom Curfer verspricht nun deutlich mehr Daten und eine bessere Analyse des Fahrverhaltens. Installiert ist der OBD Stecker (passt an nahezu alle halbwegs aktuellen Modelle) in Sekunden. Die Installation in Kombination mit dem Smartphone hat man perfekt einfach gestaltet, sodass auch absolute Anfänger den Stecker sofort in Betrieb nehmen können. Die App “TomTom Curfer” gibt es in den einschlägigen Appstores und man braucht sie zwingend, da nur über das Smartphone und die Bluetooth-Verbindung die Daten auf dem Bildschirm des Handys angezeigt werden. Im Gegensatz zur teils fehlerhaften o2 App funktioniert die Curfer App schnell und flüssig. Das gilt auch für die BT-Verbindung, die sich immer sofort mit dem OBD Stecker herstellen lässt und unterbrechungsfrei läuft.
Stärke des TomTom Curfer: Fahrstilanalyse
Der Curfer ist vor allem für eines gemacht: Eine möglichst gute Analyse des Fahrstils. Im Endeffekt gibt er die gesammelten Daten dabei hübsch illustriert aus, wie es im Ansatz auch schon die Infotainmentsysteme moderner Autos machen. Beim Curfer hat man jedoch die Möglichkeit, zwischen verschiedensten Ansichten und Visualisierungen zu wechseln. Besonders Übersichtlich ist die Basis-Anzeige, auf der Beschleunigung, Bremsen, Kurven und Leerlauf, je nach Effizienz, in verschiedenen Farben dargestellt werden. Natürlich können auch Fahrten verglichen werden oder Fahrdaten mit Freunden über soziale Netze geteilt und verglichen werden. Ähnlich wie bei den Effizienz-Apps von Volkswagen gibt es auch in der Curfer-App Auszeichnungen und Level, die man mit sparsamem Fahren erreichen kann. Eine weitere Stärke der App ist die Ausgabe von Echtzeitdaten, wie z.B. Batteriespannung, Motorlast, Kühlmitteltemperatur, Luftmassenstrom, Kraftstoffdruck oder die Abgasrückführung. Nur wenige Apps für Laien-Anwender bieten hier so einen tiefen Einblick.
Aufzeichnung von Fahrten und Auswertung auf der Karte
Optional kann man Fahrten auch aufzeichnen lassen und diese dann über eine Karte auswerten. Hier werden etwa mit Event-Markern Ereignisse in der Karte notiert oder das Fahrverhalten auf dem jeweiligen Stück in verschiedenen Farben gekennzeichnet. Zudem gibt es die Möglichkeit, den letzten Standort des Fahrzeugs zu speichern, wenn man beispielsweise fremd in einer Stadt ist und den Parkplatz wieder finden möchte.
Preis Leistung top, dafür keine Internetverbindung
Der TomTom Curfer ist für den aktuellen Preis von aktuell 75 Euro bei Amazon ein großartiges Gimmick für Autofahrer. Die Fahrstilanalyse ist durchdacht, es wird ein Einblick in etliche technische Daten in Echtzeit gewährt und optional können Fahrten auch aufgezeichnet und nachträglich ausgewertet werden. Hier gibt es aber eine kleine Einschränkung: Man muss eben sein Smartphone jedes Mal mit dem Curfer per Bluetooth verbinden. Hat man es vergessen, besteht vom Wohnzimmer aus nicht die Möglichkeit, mal eben auf den Curfer zuzugreifen, da er eben keine eigene Internetverbindung besitzt. In Sachen Preis/Leistung ist der Curfer aber wegen seiner vielen Visualisierungen, der stabilen App und der sehr einfachen Installation auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
Fotos: Motoreport, TomTom