Kia Stonic 2025 im Test: Leicht überarbeitet ins achte Verkaufsjahr

Quelle: Kia

Der Kia Rio ist tot – lang lebe der Stonic. Nachdem Kia den von uns sehr geschätzten Kleinwagen Rio seit 2023 nicht mehr in Deutschland anbietet, soll es nun der Stonic im Kleinwagensegment richten. Die Konkurrenz im B-Segment ist mit VW T-Cross, Ford Puma oder dem Opel Mokka allerdings hart.

Optisch zeigt sich der Kia Stonic seit der letzten größeren Überarbeitung im Jahr 2021 ohne größere Veränderung. Das Design ist gefällig, ohne besondere Designexperimente. Da unser Testwagen in der Ausstattungslinie „GT-Line“ vorfährt, darf er aber immerhin eine etwas sportlicher gestaltete Front sowie ein Heckschürze mit Auspuffblenden tragen. Die Option auf ein in Kontrastfarbe lackiertes Dach oder auffällige farbige Zierelemente bietet Kia mittlerweile nicht mehr an.

Als ‘GT-Line’ trägt der Kia Stonic serienmäßig 17″-Alufelgen und eine geänderte Heckschürze. Das Design ist aber insgesamt seit der Markteinführung 2017 quasi unverändert. Quelle: Kia

Solider Innenraum & wenig Antriebsvielfalt beim Kia Stonic

Im Innenraum folgt der Stonic in Sachen Cockpit dem klassischen Kia-Design. Heißt: Zahlreiche Tasten für die wichtigsten Funktionen, digitaler Tacho und ein freistehendes Display für Navigation und Medien. Das dürfte zwar gerne noch zwei Zoll größer ausfallen, dafür liefert Kia ein Navigationssystem serienmäßig mit. Auch das Smartphone lässt sich leider nur kabelgebunden mit dem Stonic verbinden. Hier zeigt sich dann doch die technische Basis aus dem Jahr 2017. Die Materialqualität entspricht dem Klassenniveau. Armauflagen sind weich unterschäumt, ansonsten dominiert viel Hartplastik, das aber sauber verarbeitet ist.

Wenig Auswahl gibt es bei den Motoren. Die GT-Line stattet Kia immer mit einem 100 PS starken 1,0 Liter Mildhybrid-Turbobenziner und 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe aus. In Kombination mit der Basisausstattung ‚Vision‘ kann der Kunde beim Kia Stonic noch zu einem 79 PS starken 1,2 Liter Saugbenziner mit 5-Gang Handschaltung greifen. Alternativ wird der 100 PS Turbobenziner noch mit manueller 6-Gang-Schaltung angeboten. Auch hier also keine Experimente. Die 120 PS-Version wird im Modelljahr 2025 dagegen nicht mehr angeboten.

Beim Cockpit ist der Stonic ein typischer Kia: Die Bedienung erfolgt schnell und einfach über Tasten und Schalter, dazu gibt es ein aufgesetztes Infotainment-Display. Hinter dem Lenkrad fällt der Blick in der GT-Line nun auch auf ein volldigitales Tachodisplay (leider ohne echten Drehzahlmesser). Quelle: Kia

Kia Tonic: Viel Assistenz auf 4,14 Metern

Doch auch mit 100 PS ist der Kia Stonic absolut alltagstauglich motorisiert, beschleunigt so in gut 12 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Kia mit 175 km/h an, wobei ab Tempo 130 vermehrt Windgeräusche in den Innenraum dringen. Abgesehen davon taugt der Kia Stonic aber trotz der Länge von 4,14 m zum ausgewachsenen Langstreckenfahrzeug. Aus den Sitzen in der ersten Reihe steigen wir auch nach mehreren Stunden Fahrzeit schmerzfrei aus und dank des fair eingepreisten ‚Technologie Pakets‘ (990€) hält der Stonic auf Wunsch den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen genauso zuverlässig wie die Spur. Überhaupt bietet Kia in Sachen Fahrerassistenz einiges, was andere Hersteller sonst nur in höheren Fahrzeugklassen anbieten: Toter-Winkel-Warner, Querverkehrswarner beim Ausparken (neu im Modelljahr 2025) sowie Licht- und Regensensor sind in der GT-Line schon serienmäßig an Bord.

Die Assistenzsysteme im Kia Picanto sind dem Stonic ähnlich – hier gehts zum Video:

Auch abseits der Autobahn, in der Stadt, weiß der Kia Stonic zu gefallen. Die Lenkung arbeitet angenehm direkt, was dem Kia eine hohe Wendigkeit beschert. Das Fahrwerk arbeitet ebenfalls verbindlich, nur kurze Anregungen reicht der Testwagen gelegentlich an die Insassen weiter. Die Automatik schaltet dazu zuverlässig treffsicher. So bringt uns der Kia Stonic entspannt durch den Alltag, der Kofferraum schluckt mit 352 Litern den Wochenendeinkauf ebenso wie Gepäck für den Wochenendausflug.

Verbrauch & Kosten

Abstriche gilt es dagegen beim Verbrauch zu machen. Unter sechs Liter auf 100 Kilometer ließ sich der Kia Stonic bei uns im Test kaum bewegen. Das können andere Hersteller mittlerweile besser. Zu gefallen weiß der Kia dann wieder bei der markentypischen Garantie: sieben Jahre Herstellergarantie (bei 15.000 km Serviceintervallen) bietet in dieser Klasse sonst niemand.

Attraktiv wird der Stonic zudem aufgrund der Preisgestaltung. Die von uns gefahrene und gut ausgestattete GT-Line startet derzeit bei 28.590€, unser Testwagen soll 30.170€ kosten. Die Konkurrenz von Ford, Opel, Peugeot oder Volkswagen kostet ähnlich ausgestattet (dafür etwas besser motorisiert) einige tausend Euro mehr.

Unseren Fahrbericht des (alten) Kia Stonic auf YouTube gibt es hier zu sehen.

Unsere Testwagenkonfiguration (in ‘Astrograu’ – die Bilder im Beitrag zeigen die Außenfarbe ‘Bathysblau Metallic’) gibt es hier als PDF.

Jonas Braunersreuther: Autor Jonas Braunersreuther interessiert sich von Kindesbeinen an für sportliche Autos und Zweiräder sowie neue Entwicklungen auf dem Automobilmarkt.