Seat bietet für die kürzlich aktualisierten Modelle neue Assistenzpakete an – ganze fünf verschiedene. Wir erklären die Unterschiede und haben die Pakete L im Leon und XL im Tarraco ausprobiert.
Für den neuen Seat Leon und jetzt auch den Tarraco gibt es ganze 5 Assistenzpakete zur Wahl. Grundsätzlich sind das die Assistenzpakete M, L und XL. Zwei davon gibt es aktuell im Konfigurator mit dem Zusatz “für Navigationssystem”. Das bedeutet, dass die adaptive Geschwindigkeitsregelung dann (anhand der Kamera und Navi-Daten) Verkehrszeichen erkennen und je nach Modell dann auch als Set-Geschwindigkeit automatisch einstellen kann.
Assistenzpakt M mit ACC
Bereits mit dem Assistenzpaket M kann man viel anfangen: Es bringt nämlich die ACC, die adaptive Geschwindigkeitsregelung bis 210 km/h sowie, je nach Modell, einen Fernlichtassistent mit. Entscheidet man sich für einen Seat mit DSG, kann die ACC auch bis zum Stillstand bremsen und wieder anfahren. Das ist im Stau ungemein praktisch. Das “Fahrassistenz-Paket M für Navigationssystem” bringt zudem eine Verkehrszeichenerkennung mit. Dazu benötigt man aber logischerweise zwingend auch das Navigationssystem.
Assistenzpaket L: Mit rückwärtigen Radarsensoren
Dieses Paket setzt einen anderen Fokus: Hier gibt es leider keine ACC, sondern einen Fernlichtassistent, Side Assist und PreCrash-Assist mit Überschlagerkennung. Der Wagen verfügt für den Side Assist dann über zwei Radarsensoren im Heck des Fahrzeugs, die den rückwärtigen Verkehr im Blick behalten. Das Paket ist – nach aktuellem Stand – nicht mit dem Assistenzpaket M kombinierbar. Das Assistenzpaket L und die vorausschauende ACC haben wir hier im Video im Seat Leon mit dem Assistenzpaket L gezeigt.
Assistenzpaket XL: Gutes teilautonomes Fahren
Serie ist bei den meisten Seat Modellen ein passiver Spurhalteassistent. (Video: Unterschiede Lenk- und Spurhalteassistent). Ein aktives Lenken, also ein permanentes in der Spur Halten gibt es aber nur mit dem Travel Assist. Den wiederum gibt es nur im Assistenzpaket XL. Das kostet beispielsweise beim Tarraco FR knapp 1.000 € Aufpreis, bringt dann aber auch wirklich alles mit, was man auf der Langstrecke benötigt. Mit dabei sind: Die vorausschauende Geschwindigkeitsregelung, der Fernlichtassistent, der Side Assist, Travel Assist, Emergency Assist, PreCrash-Assist mit Überschlagerkennung sowie das Multifunktionslenkrad in Leder (beheizbar) und die Verkehrszeichenerkennung. Alle Funktionen des Assistenzpakets XL zeigen wir hier im Detail im Video:
Bald auch autonomer Spurwechsel?
Laut einer Pressemittelung von Seat soll der Leon (eigentlich jetzt schon) sogar einen Spurwechsel autonom durchführen können. In den von uns getesteten Modellen fehlte diese Funktion aber noch. Wir gehen deshalb davon aus, dass solche einzelnen Features über den Seat Store über das Infotainmentsystem nachgekauft bzw. freigeschaltet werden können. Den Emergency Assist, der das Fahrzeug sicher zum Stehen bringt, wenn vom Fahrer keine Reaktion mehr erfolgt, haben wir übrigens schon hier im Video im Seat Tarraco ausprobiert:
Ich konfiguriere mir momentan einen Seat Leon FR. Ich kann das Assistenspaket XL allerdings nicht auswählen. Gibt es den Travel Assist denn noch nicht für den neuen Leon? Habt ihr da irgendwelche aktuellen Infos?
Ich kann von den SEAT Assistenzsystemen nur abraten! Die Sind eine Katastrophe. Der Front-Assist bremst ständig automatisch und ohne Grund ab. Der Spurhalte- und Lenkassistent meldet, man “solle die Lenkung übernehmen”, obwohl man das Lenkrad in beiden Händen hält. Letzteres bekommt man nur weg, in dem man (auf der Autobahn bei gerader Strecke) einen Schlenker fährt (dann checkt das Auto, das man da ist, ansonsten kommt es zu einem lauten Warnton), ersteres bekommt man gar nicht weg. Man kann die Assistenzsysteme nicht mal dauerhaft abschalten, da sie nach dem Neustart des Autos wieder aktiv sind.
Beides nervt brutal und ist auch ein extremer Risikofaktor. Es liegt auch nicht an meinem Fahrzeug. Sowohl der Vertriebsleiter meines SEAT-Händlers, als auch eine Bekannte, die bei SEAT arbeitet, haben mir von den gleichen Problemen berichtet … – Ich fahre allerdings einen Tarraco und kann nicht sagen, ob es für alle Modelle gilt, was allerdings naheliegend ist.
Hallo Herr Armbrüster,
ich habe das gleiche Problem mit diesen Notbremsungen, nebst ganz vielen anderen Elektrik-Problemen.
Fahre einen Seat Ateca.
Es wäre schön zu erfahren, wie der Vertriebsleiter heißt.
Viele Grüße
Clemens Mathy
Ich fahre einen Octavia 02/21 und bin frustiert, was der VW Konzern an Software anbietet. Einmal fällt die Klimasteuerung aus, Navi stürzt ab, großer Bildschirm wird schwarz. Die genannten Funktionen stehen erst wieder
zur Verfügung nach einer Wartezeit von mindesten 30 Minuten. Besonders bin ich genervt von der Verkehrszeichen
Erkennung die sowohl mit der Kamera als auch aus den Kartendaten generiert werden. Das Problem besteht darin, dass z.B. Geschwindigkeiten angezeigt werden die nicht real sind. In der Baustelle Tempo 80 plötzlich zeigt er an frei Fahrt.
Umgekehrt das selbe Autobahn Freie Fahrt real plötzlich Tempo 80. Wenn man dann pACC aktiviert hat beschleunigt das Fahrzeug oder bremst. Ich kenne mehrere Stellen an denen reproduzierbar immer die falsche Geschwindigkeit angezeigt wird und an einer von diesen ist mir bekannt, dass die Geschwindigkeit vor einem Jahr von 70 auf 50 reduziert wurde. Von Skoda bekomme ich die Antwort, dass sie für die Kartendaten nicht verantwortlich sind.
Ist es möglich nachträglich von Paket L auf XL upzugraden? Bei mir damals XL noch nicht beim Leon ST verfügbar.