Fahrberichte Subaru

Im Test: Subaru Forester e-Boxer & Technik Features

In den letzten 14 Tagen waren wir mit dem Subaru Forester e-Boxer unterwegs. Schon im Basismodell “Trend” sind zahlreiche (frühere) Sonderausstattungen Serie. So fährt der Mild-Hybrid mit jeder Menge Fahrerassistenz:

Sanft in der Stadt, viel Drehzahl über Land

In der Stadt ist man mit dem Forester e-Boxer wirklich leise und entspannt unterwegs – wenn man denn langsam und sanft fährt. In einigen wenigen Phasen bewegt sich der Forester dann rein elektrisch, was die EV-LED signalisiert. Hier geht es auch aus dem Start spritzig voran. Der Neustart bei Auto Start-Stopp gelingt dem Antrieb dank des Riemenstartergenerators nahezu unbemerkt. Sobald man aber den Ort verlässt und mal richtig spritzig beschleunigen möchte, tut sich das Problem der Benziner-Elektrokombi auf: Wie bei vielen ähnlichen Systemen neigt der 2-Liter Sauger dann dazu, sehr hoch zu drehen. Besonders beim Beschleunigen auf der Autobahn (um die 120 km/h) oder gar Vollgas fühlt man sich dann in einen kleinen Jet zum Start versetzt. Der Motor klingt extrem gepeinigt und wird richtig laut. Bis das CVT (in das der 12,8 kW E-Motor integriert ist) die Kraft dann auch wirklich bis auf den Asphalt bringt, vergehen ein paar Momente – dann erreicht man mit den insgesamt 150 PS aber doch recht schnell die Höchstgeschwindigkeit von 188 km/h. Ist man bei 160 unterwegs, ist es im Innenraum angenehm leise – solange der Motor eben nicht hoch gedreht wird.

Kein Boxer Diesel mehr, dafür immer legendärer Allrad

Gezwungenermaßen mussten wir bei unserer Testfahrt immer wieder an die Subaru Motoren denken, die es nicht mehr gibt bzw. nicht mehr geben wird: So hat uns z.B. im Jahr 2014 der Forester mit 240 PS begeistert, der deutlich mehr Dynamik für den gleichen Verbrauch geboten hat. Auch Klassiker wie der sparsame und unfassbar ruhige Boxer-Diesel sind im Forester nicht mehr verfügbar. Auch der Forester e-Boxer kommt aber noch mit Subarus klassischem Symmetrical AWD, einem permanenten Allradantrieb sowie zwei Offroad-Modi. Der e-Boxer hat in unserem Test etwa zwischen minimal 8 und maximal etwas über 10 Litern Benziner auf 100 Kilometern verbraucht. Das hat der große Vorgänger-Benziner auch geschafft. Der 2-Liter Boxer Diesel hat sich mit der Hälfte zufriedengegeben. Aufgrund drohender Emissions-Vorgaben wird es aber wohl langfristig beim Forester bei dieser einen Motorisierung bleiben.

Eyesight Assistenzsysteme (Serie!) werden immer besser

Das Thema Assistenzsysteme wird bei Subaru völlig unterschätzt. Schon seit mehreren Jahren sind wir Fan der Eyesight-Assistenzsysteme, die es in vielen Modellen schon serienmäßig gibt. Zudem haben wir bei jedem Subaru-Test (spätestens einmal im Jahr) immer wieder und Stück für Stück Verbesserungen erfahren können. So hat uns der adaptive Abstandsassistenz (ACC), den wir auch schon im Video gezeigt haben, bei starkem Regen über mehrere Stunden Fahrt nur zwei Mal für ein paar Minuten verlassen. Das ist beeindruckend, da Eyesight mit der Stereokamera (und im Gegensatz zu Mitbewerbern ohne Radar!) auch nicht mehr sieht als wir mit unseren Augen. Auch andere Helferlein wie der Toter-Winkel-Warner oder der Spurverlasswarner arbeiten ausgesprochen gut und zuverlässig. Nur ein aktives Spurhalten gibt es bei Subaru noch nicht.

An der Ampel nicht aufmerksam gewesen? Eyesight erinnert daran, dass der Vordermann weiterfährt…

Zweite, kleine Kamera im Außenspiegel fürs sichere Einparken

Gut gefallen haben uns auch zwei neue Features, die wir im Forester e-Boxer erstmals getetet haben: Ist die Rückfahrkamera aktiviert, wird diese wie gewohnt auf dem Infotainment-Bildschirm angezeigt. Subaru macht sich im gleiche Moment aber den kleinen, hochauflösenden Info-Screen oben in der Mittelkonsole zunutze und blendet hier einen Blick nach vorne auf das Rad und die Umgebung auf der Beifahrerseite ein. Das Bild entsteht durch eine in den Außenspiegel integrierte Kamera, die nach vorne gerichtet ist. Felgenschäden und das Übersehen anderer Hindernisse, während man nur auf die Rückfahrkamera schaut, gehören damit (hoffentlich) der Vergangenheit an.

Eine kleine, zweite Kamera blickt aus dem Außenspiegel rechts auch nach vorne auf die Felge

Driver Monitoring ermahnt den unaufmerksamen Fahrer

Neu ist auch ein Driver Monitoring System. Eine Kamera oben in der Mittelkonsole behält permanent Gesicht und Augen des Fahrers im Blick. Sobald man den Blick vom Verkehrsgeschehen abwendet, wird gewarnt. Ist man vehement unaufmerksam, wird aus der gelben Warnung eine rote. Die Fahrerüberwachung warnt zwar gerne mal etwas zu früh, insgesamt ist es aber in der Zeit von permanenter Smartphone-Ablenkung ein sinnvolles System!

Bitte nach vorne schauen: Eine Kamera in der Mittelkonsole behält die Augen des Fahrers im Blick.

Vom praktischen Innenraum über gute Qualität bis zu modernen Assistenzsystemen ist auch auf der neuen Plattform fast alles top im Forester. Man sollte sich aber im Klaren sein, dass der E-Boxer nur dann Spaß (und Sinn) macht, wenn man wirklich absolut sanft fährt und extrem vorausschauend unterwegs ist. Das bedeutet auch ein völlig entspanntes Beschleunigen außerhalb von Ortschaften. Ein großer Pluspunkt bei aktuellen Subaru Modellen ist zudem, dass Eyesight bereits oft Serie ist.

Subaru Forester 2.0 ie Platinum

Leistung/Drehmoment 110 kW (150 PS) / 194 Nm
Getriebe:Stufenlose Automatik / CVT
Antrieb:Permanenter Allradantrieb
0-100 km/h:11,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit188 km/h
Leergewichtca. 1.656 kg
Verbrauch angegeben6,7 Liter / 100 Km
Verbrauch erfahren9-10 Liter
Kofferraumvolumen509 L
Grundpreis22.980 €
Testwagenpreis34.990 €

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

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